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"Es geht um Produkte, die Menschen lieben und lange nutzen können"

Thomas Möller, Geschäftsführer für Entwicklung & Produktion

Warum sieht sich STEINEL in seinem Leitbild als Erfinder? Was macht unsere Produkte so besonders und welche Themen sind aktuell im Bereich Innovationsmanagement relevant? Diese Fragen und mehr beantwortet heute Thomas Möller, unser Geschäftsführer für Entwicklung & Produktion. 

,,Wir sind Erfinder‘‘. Warum ist Steinel diese Kernaussage im unternehmenseigenen Leitbild so wichtig?

Thomas Möller: „Weil unser Unternehmensgründer Herr Steinel das Unternehmen von Anfang an mit innovativen Erfindungen aufgebaut hat. Ein Beispiel: Die erste Heißklebepistole der Welt – kennt heutzutage jeder Mensch und ist hier bei uns erfunden worden. Aber auch die ersten Leuchten mit integriertem Bewegungsmelder überhaupt, sind bei uns entwickelt worden. Das bedeutet: Erfindertum ist schon immer in der DNA des Unternehmens STEINEL gewesen. Diese DNA ist für uns Qualitätsanspruch und Herausforderung zugleich, denn bei unserer Produktentwicklung achten wir stets darauf einen erhöhten Kundennutzen zu schaffen und gleichzeitig die entsprechende Produktkategorie nach vorne zu bringen. Ich bin übrigens dafür über relevante Erfindungen zu sprechen und nicht von Gadgets oder irgendwelchen Ideen die vordergründig lustig erscheinen, aber keinen tatsächlichen Nutzen haben. Sprich: Wenn wir von Erfindungen reden, sollte der relevante Nutzen aus Sicht des Anwenders immer im Vordergrund stehen."

Was macht denn überhaupt unsere Produkte aus und vor allem auch einzigartig?

Thomas Möller: „Der ganz wesentliche Unterschied zu dem was ich vielerorts sehe ist, dass wir uns im Vorfeld sehr intensiv und lange mit unseren Produkten beschäftigten. Es geht eben nicht darum, ganz schnell irgendeinen neuen Artikel auf den Markt zu bringen, sondern um ein Produkt, das die Menschen lieben und eine sehr lange Zeit auch nutzen können. Ein von STEINEL produziertes Produkt sollte also sowohl viele Jahre beim Kunden funktionieren, als auch viele Jahre im Angebot sein, sodass unsere Kunden auch noch heute ein Produkt von uns kaufen und es als zeitgemäß erachten, welches vielleicht vor 3 oder 4 Jahren produziert wurde. Denn das was am Ende zählt, ist das die Nutzenerwartungen und die Begeisterung des Kunden erfüllt werden."

Wie werden unsere Produkte entwickelt und produziert?

Thomas Möller: „Die Produkte werden bei uns am Hauptsitz in Herzebrock-Clarholz entwickelt. Hier haben wir alle Funktionen, wie z.B. Produktmanagement oder Innovationsmanagement, die beide in meinen Bereich fließen. Dort nehmen wir alle Grundideen auf, sprechen mit unseren Kunden und schauen uns natürlich auch Wettbewerbsprodukte an. Wir stellen uns dabei immer eine zentrale Frage: Wo genau liegt der Nutzen für den Kunden? Dann entwickeln wir zusammen mit unseren Designern weiter, mit denen wir frühzeitig Prototypen aufbauen und dann gemeinsam intern sowie extern mit Kunden diskutieren. Ist bei dem Produkt schon an alles gedacht worden? Wo kann was besser, effizienter und schöner gemacht werden? Anschließend wird das Projektmanagement sowie unsere gesamte Entwicklung, also unter anderem unsere Ingenieure und Softwareentwickler, herangezogen. Schritt für Schritt ensteht dann das Produkt oder die Produktfamilie, bei der ab einem gewissen Zeitraum auch die Produktion mit ins Spiel kommt, die sich überlegt, wie das Produkt tatsächlich produziert werden kann, sprich: Welche Materialien wollen wir nutzen? Welche Produktionsschritte müssen beachtet werden? Die eigentliche Produktion findet bei uns komplett in Europa statt. Die Entwicklung in Herzebrock-Clarholz, die Teile aus Kunststoff bei unserem Werk in Leipzig, die dafür notwendigen Elektroniken in unserem Werk in Einsiedeln in der Schweiz. In Rumänien werden die Produkte dann zusammengesetzt und anschließend zurück an unseren Hauptsitz geliefert, von wo aus wir Kunden aus der ganzen Welt beliefern."

Welche Themen beschäftigen Sie in Ihrer Funktion als Geschäftsführer für Entwicklung & Produktion aktuell am meisten?

Thomas Möller: „Es ist sehr pluralistisch geworden. Mich interessiert im Moment natürlich die gesamte Digitalisierung, sprich das ganze Zusammenwachsen der Produkte. In der Vergangenheit haben wir vor allem Produkte gemacht, die alleine schon sehr viel Intelligenz in sich getragen haben, also zum Beispiel selbststeuerende Leuchten die wussten, ob Menschen im Raum sind und sich dann entsprechend verhalten, ein- und ausschalten, dimmen und solche Dinge. Heutzutage wachsen diese Produkte jetzt mit anderen zusammen, bilden Netzwerke, bilden Gruppen von Produkten und das wird auch so weitergehen. Stichwort hier ist IOT, also „Internet of things" zum Beispiel.

In Zukunft werden alle Produkte in einem Netzwerk zusammenhängen, was nicht nur Spielerei ist, sondern einen sinnvollen Nutzen hat. Warum? Weil die Informationsgehalte der verschiedenen Produkte sich aggregieren können, um sich entsprechend besser und intelligenter für den Menschen verhalten zu können. Dieses Verhalten äußert sich z.B. in einer erhöhten Energieeffizienz, da unser Planet am Ende Energie sparen muss.

Viele Unternehmen weltweit sprechen aktuell von dem „originären Nutzen der Datenerhebung“. Das ist für uns nicht relevant und wir wollen unsere Kunden auch nicht ausspionieren. Beispiel dafür ist unser „Smart Friends“-System, das wir als Smart Home-Lösung zusammen mit den Firmen ABUS, Schellenberg und Paulmann Licht entwickelt haben. Hier ist es so, dass Ihnen alle Möglichkeiten der Vernetzungswelt geboten werden, aber eben mit einem Sicherheitsstandard der seinesgleichen sucht. Denn wenn Sie möchten, bleiben alle Daten und Informationen komplett in Ihrem Haus. Sie sind der König Ihrer eigenen Systeme während eben viele andere an dieser Stelle auf cloud-basierte Lösungen setzen. Diese Sicherheitsstandards sind uns bei aller Innovationsleistung sehr wichtig."

Herr Möller, vielen Dank für das Gespräch!